Craniosacrale Therapie

Markus Büsser, 2012

Die Craniosacrale Therapie (cranium lat. Schädel; [os] sacrum lat. Kreuzbein) ist eine komplementärmedizinische Therapie, deren Ziel es ist, mittels manuellen Techniken, die Schädel- und Wirbelknochen sowie das umliegende Gewebe (Muskeln, Bindegewebe, Hirnhäute) zu ihrer natürlichen Form und Funktion zurückzuführen, damit sich sowohl Hirn und Rückenmark frei bewegen als auch der Liquor frei zirkulieren können.

Die Wurzeln der Craniosacralen Therapie liegen in der Osteopathie. Drei Männer haben ihre Entwicklung entscheidend beeinflusst. Andrew Taylor Still (1826 – 1917) begründete die Osteopathie. William Garner Sutherland (1873 – 1954), ein Schüler A. T. Stills, erforschte über Jahre die Schädelmechanik und deren Auswirkungen auf Körper und Psyche und gilt mit seiner Arbeit als Begründer der Craniosacralen Osteopathie, die er aber immer als Teil der Osteopathie ansah und auch nur an Osteopathen unterrichtete. John E. Upledger erforschte die Existenz und Auswirkungen des Craniosacralen Systems experimentell mit einem Team von Wissenschaftlern und machte die Craniosacrale Therapie zu einer eigenständigen Therapieform, die er auch an Nicht-Osteopathen unterrichtete.

Was wird bewirkt?

Die Osteopathie beruht auf der Annahme, dass der Körper sich grundsätzlich selber erhält und heilt. Es kann aber sein, dass er oder ein Teil von ihm diese Fähigkeit verliert, weil die Versorgung dieses Teils mit Blut, Lymphe, Liquor oder Nervenimpuls behindert wird. Die Aufgabe des Therapeuten ist es, die Hindernisse der Versorgung so aufzulösen, dass der Körper seine Selbstheilung wieder nutzen kann.

In der Craniosacralen Therapie liegt die Hauptaufmerksamkeit auf Schädel und Wirbelsäule. William G. Sutherland beobachtete, dass sich die rhythmischen Pulsationen des Gehirns und Liquors auf die Knochen und äußeren Gewebe übertragen und dort eine wahrnehmbare Formveränderung bewirken (craniosacraler Rhythmus). Körperliche Dysfunktionen und Blockaden zeigen sich in einem reduzierten oder fehlenden craniosacralen Rhythmus im Gewebe. Mittels verschiedener Techniken wirkt der Therapeut so auf das Gewebe ein, dass sich die Dysfunktionen lösen und der craniosacrale Rhythmus auch in diesem Gewebe wieder spürbar wird.

 
 

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